Was macht man mit einem Wasserkocher, der nicht mehr kocht? Was macht man mit einem Fahrrad, das nicht mehr fährt? Was macht man mit einer Hose, die ein Loch hat? Wegwerfen? Denkste! Reparieren ist die Lösung. Die Nachbarschaftsinitiative Ka!sern ist Mitte 2019 in Kooperation mit der Ricarda-Huch-Realschule und dem Seniorenbüro Innenstadt Ost an den Start gegangen und hat ein Repaircafé und ein Nähcafé ins Leben gerufen.
„Mit dem Reparieren kann die Lebensdauer von Gütern verlängert, Ressourcen geschont und Geld gespart werden,“ erläutert Birgit Mattern. Auch bringt die Initiative Menschen in der Nachbarschaft miteinander in Kontakt.
„Wenn man gemeinsam einen liebgewordenen Gegenstand wie seine Kafffeemaschine, die Tischlampe oder den CD-Spieler repariert oder eine alte Hose geflickt oder daraus eine Tasche genäht hat, erkennt man, wie viel Wissen und praktische Fähigkeiten vorhanden sind, die nun wieder aktiviert werden“, so Annette Simmgen-Schmude vom Seniorenbüro Innenstadt-Ost.
Die Ricarda-Huch-Realschule, mit ihrem gut ausgestatteten Technikraum, ist ein optimaler Ort für die Durchführung des Repair-Cafés. „Wir wollen ältere Menschen mit Knowhow mit den Schülern zusammenbringen, um auch die jüngere Generation für ein verändertes Konsumverhalten zu sensibilisieren und Interesse an handwerklichen Tätigkeiten zu wecken “, sagt Rafael Pazdykiewiz.
Zwischendurch kommen Gäste nicht nur mit defekten Alltagsgeräten sondern auch mit Kleidung, die repariert werden soll. „Bisher haben wir dann den Termin für das kommende Nähcafé im Projektraum Kaiserstraße 75 weitergegeben und darum gebeten noch einmal wiederzukommen. Das hat nicht immer geklappt“, ergänzt Birgit Mattern, die an beiden Aktionen beteiligt ist.
Noch warten diejenigen mit einem Reparaturfall nach ihrer Anmeldung bei Kaffee, Kuchen oder Plätzchen in dem großen angrenzenden Klassenraum, bis ein Reparateur frei ist. „Der Raum ist so groß, dass für das Nähcafé genügend Platz ist. Einmal haben wir ausprobiert, ob beides zusammen funktionieren kann“, so Annette Simmgen-Schmude in Bezug auf Anmeldung, Wartebereich und das Nähen in einem Raum.
Es hat funktioniert und alle Beteiligten fanden es gut. So entschlossen sich die Helfer und Reparateure ab 2020 sowohl das Nähcafé als auch das Repaircafé in der Ricarda-Huch-Realschule anzubieten. „Die Schüler fiebern schon dem ersten gemeinsamen Termin entgegen. Es gibt da einige, die ihre eigenen Projekte mitbringen wollen“, freut sich Rafael Pazdykiewicz.
An folgenden Terminen findet das Repair- und Nähcafé nun gemeinsam in der Ricarda-Huch-Realschule im Technikraum über dem Hof, Prinz-Friedrich-Karl-Straße 72-78, statt:
20.1.20
17.2.20
16.3.20
20.4.20
18.5.20
22.6.20
Das ist in der Regel, immer der 3. Montag im Monat. Wenn der Termin in den Schulferien liegt, wird ein Ausweichtermin festgelegt.
Des Kaisern´s neue Kleider am 20. Januar 2020
Wie bei jedem Nähcafé werden Ausbesserungen oder eigene Projekte in Angriff genommen. Im Vordergrund steht immer die Verwendung von Materialien, die zum Wegwerfen zu schade sind.
Für diejenigen, die noch unentschlossen sind, steht aber auch ein Vorschlag zur Verfügung. Diesmal sind es Hosen aus Jersey. So werden bei den Hosen entweder ausrangierte T-Shirts oder Spannbettücher verwendet.
Durch die längere Verwendung sind in solchen Stoffen kaum noch Schadstoffe enthalten und daher perfekt für Kinderkleidung. Wie wäre es also einer Haremshose für Kleinkinder?
Wenn Sie sich als Mutter/Vater, Tante/Onkel, Oma/Opa oder Pate/Patin angesprochen fühlen und mehr erfahren möchten, informieren Sie sich zum Repair – und Nähcafé unter www.kaisern.de oder im Seniorenbüro Innenstadt-Ost unter Tel. 50 – 2 96 90 oder kommen Sie einfach vorbei.