Das preisgekrönte Dortmunder Integrationsnetzwerk „lokal willkommen“ soll weiter wachsen: Auch die Innenstadt-West und -Ost erhalten nun eine Anlaufstelle für Flüchtlinge. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort begleiten und unterstützen Menschen nach dem Auszug aus der Übergangseinrichtung beim Start in einer eigenen Wohnung und in der neuen Umgebung. Ein entsprechender Beschluss des Verwaltungsvorstands heute geht nach der Sommerpause zur Entscheidung in die politischen Gremien.
Das Projekt „lokal willkommen“ war 2016 als Pilot in Brackel/Aplerbeck gestartet und gleich sehr erfolgreich. Zwei Jahre später folgten Standorte in Mengede/Huckarde und Hörde/Hombruch, Anfang dieses Jahres eröffneten weitere „lokal willkommen“-Standorte für Eving/Scharnhorst sowie Lütgendortmund. Nun beginnen noch in der Sommerpause die Vorbereitungen für die Innenstadt West und Ost. Die beiden Bezirksbürgermeister haben ihre Zustimmung bereits ausgesprochen.
An der Umsetzung vor Ort beteiligt sind die Bezirksvertretungen und die aus der Flüchtlingshilfe bekannten Akteure der Runden Tische. Kooperationspartner für die Innenstadt West und Ost wird das Projekt Ankommen e.V.. Der Verein entstand aus der ehrenamtlichen Arbeit in der Übergangseinrichtung Adlerstraße und gründete sich im April 2015 mit dem Ziel, Flüchtlingen nach dem Auszug aus der städtischen Flüchtlingsunterkunft in eigene Wohnungen zu helfen, sich in ihrer neuen Stadt zurecht zu finden, sich einzuleben und zu integrieren.
Für viele Flüchtlinge ist der Auszug aus der Übergangseinrichtung in eine eigene Wohnung ein wichtiger Meilenstein bei der Integration in unsere Gesellschaft. In der neuen Umgebung zurecht zu kommen, ist allerdings eine große Herausforderung. Nötig ist daher eine Begleitung, die auf Alltagsfragen eingeht und die Neu-Dortmunderinnen und – Dortmunder beim Ankommen unterstützt. Ein Netzwerk aus haupt- und ehrenamtlich Tätigen soll an bestehende Unterstützungsstrukturen andocken, Lücken erkennen und schließen.
„Die Mitarbeitenden von „lokal willkommen“ haben an den bereits bestehenden Standorten inzwischen rund 3800 Beratungs- und Hilfsanfragen aus über 1000 Haushalten bearbeitet“, sagt Sozialdezernentin Birgit Zoerner und ergänzt: „Das ist sehr gut investierte Zeit. Denn so konnten individuelle Integrationshemmnisse gemeinsam identifiziert und konkrete Schritte zur Lösung der Probleme vereinbart werden“.
Auf der Abschlusskonferenz im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im vergangenen Juli in Berlin gehörte die Stadt Dortmund mit dem Integrationsnetzwerk „lokal willkommen“ zu den Preisträgern des Bundeswettbewerbs „Zusammenleben Hand in Hand – Kommunen gestalten“. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde in der Kategorie „Hervorragende strategische Aktivitäten“ verliehen. Das Innenministerium würdigte in seiner Begründung ausdrücklich den „tragfähigen konzeptionellen Ansatz, der sich sowohl in der Ausgangsanalyse und der Zieldefinition als auch in der Einbindung in die grundlegenden Integrationsziele der Stadt widerspiegelt“.
Insgesamt, hieß es, überzeuge das Projekt „durch seine konzeptionellen Stärken und die quartiersbezogene Netzwerk- und Integrationsarbeit. Es bietet sowohl den Zugewanderten als auch der lokalen Bevölkerung einen wohnortnahen und niedrigschwelligen Anlaufpunkt, vernetzt Akteure und Angebote und unterstützt dabei, Angebotslücken zu identifizieren und zu schließen.“