Inszenierungen des Sozialismus in Dortmund: Vortrag im Stadtarchiv

Aus vielerlei Anlässen gingen die Arbeiter im 19. und 20. Jahrhundert zu Protesten und Demonstrationen auf die Straße – manchmal spontan, vielfach jedoch auch von langer Hand geplant.

Gerade die Maifeiern und Gewerkschaftsfeste waren Bestandteil einer bewussten und geplanten Inszenierung. Auch in Dortmund sollte mit diesen Ereignissen die Schlagkraft der sozialistischen Bewegung zur Schau gestellt und ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Arbeitern und ihren Familien erzeugt bzw. verstärkt werden. Darüber spricht der Historiker Dr. André Biederbeck am Donnerstag, 8. März, 19 Uhr im Stadtarchiv.

„Sozialistische Selbstverortung und umkämpfte Stadträume“ heißt der Vortrag, in dem Biederbeck die Abläufe der Maifeiern und Gewerkschaftsfeste anhand historischer Stadtpläne und Fotomaterial veranschaulicht und in ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Arbeiterbewegung in Dortmund einordnet. Das Publikum erwartet neue Einblicke in die Entwicklung Dortmunds zwischen 1890 und 1930.

André Biederbeck studierte Neuere und Neueste Geschichte, Mittlere Geschichte und Politikwissenschaft. 2016 wurde er mit einer Arbeit über das Dortmunder Arbeitermilieu an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster promoviert. Seine Dissertation wird in Kürze in der Reihe des Stadtarchivs Dortmund erscheinen.