Broschüre informiert zum abwechslungsreichen Programm am Tag des offenen Denkmals

Am 13. September 2015 ist es wieder soweit. Die Stadt Dortmund beteiligt sich zum 22. Mal am bundesweiten Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ begangen wird.

60 Institutionen, Vereine und Einzelpersonen haben in Dortmund zugesagt, „ihr Denkmal“ der Öffentlichkeit zu präsentieren – so viele wie noch nie. Die Akteurinnen und Akteure bereiten ein vielfältiges Angebot in allen Stadtbezirken vor, das zum Schauen, Lernen und Mitmachen einlädt. Und der Eintritt ist auch diesmal frei. (Einige Veranstalter bitten zur Unterstützung ihres ehrenamtlichen Engagements um eine Spende.)

Am 11. August erscheint die Programmbroschüre der Stadt Dortmund, die unter Geschichtsinteressierten als Sammlerstück gilt.

Welche Denkmäler sind in der Innenstadt-Ost dabei?
Für die Innenstadt-Ost sind folgende Denkmäler dabei (weitere Informationen s. unten)

  • Florianturm im Westfalenpark Dortmund
  • Ehem. Wasserturm Dortmund-Südbahnhof
  • Gebäude der Industrie- und Handelskammer Dortmund

Eröffnung und Abschluss
Die Auftaktveranstaltung wird um 11 Uhr im Bildungszentrum Hansemann der Handwerkskammer Dortmund in Mengede stattfinden. OB Ullrich Sierau wird den Tag des offenen Denkmals offiziell eröffnen und Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer, wird als Gastgeber ein Grußwort sprechen.

Die Abschlussveranstaltung findet ab 17.30 Uhr in der Kompressorenhalle der Kokerei Hansa in Huckarde statt. Eine Gesprächsrunde zum Thema „Weltkulturerbe. Chancen und Herausforderungen für Dortmund und seine Denkmallandschaft“ mit Dr. Petra Beckers, Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege Essen, Ursula Mehrfeld, Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, und Svenja Schrickel, Denkmalbehörde Dortmund, moderiert von Dr. Marion Grob, WDR, rundet den Tag ab und richtet den Fokus auf die Industriedenkmallandschaft Dortmunds.

Broschüre
Im letzten Jahr konnte die Denkmalbehörde den Tag des offenen Denkmals wegen eines personellen Engpasses nicht im gewohnten Umfang unterstützen. Es musste auch die Programmbroschüre entfallen, die besonders von „treuen“ Besucherinnen und Besuchern, aber auch von den vielen teilnehmenden Vereinen vermisst worden war. In diesem Jahr gibt es sie wieder! Das Heft enthält neben dem kompletten Veranstaltungsprogramm Texte mit anschaulich aufbereiteten Hintergrundinformationen zum diesjährigen Thema des Denkmaltags und ist mit über 120 Seiten so umfangreich wie nie zuvor.

Die Broschüre ist in den kommenden Tagen und Wochen an vielen Stellen im Stadtgebiet kostenlos erhältlich: z. B. Rathaus, Bezirksverwaltungsstellen, Zentral- und Stadtteilbibliotheken, KulturInfoShop, Museen, Dortmund-Agentur am Friedensplatz, DORTMUNDtourismus am Bahnhof, Denkmalbehörde am Burgwall u. a. Außerdem ist die Programmbroschüre ab dem 11. August 2015 als Download auf der Internetseite der Denkmalbehörde abrufbar: www.denkmalbehoerde.dortmund.de (unter „Tag des offenen Denkmals 2015“).


Denkmäler der Innenstadt-Ost 

Florianturm im Westfalenpark Dortmund
Treffpunkt: Westfalenpark-Eingang Florianstraße (nördlich des Turms) 44139 Dortmund, Haltestelle: Westfalenpark (U45, U49), Fußweg ca. 6 min

Der Dortmunder Funk- und Fernsehturm, entworfen von dem Architekten Will Schwarz, wurde 1959 zur ersten Bundesgartenschau in Dortmund eröffnet. Besondere Merkmale des
etwa 145 m hohen Aussichtsturms sind seine schlanke Silhouette und das auskragende Ende mit zwei Baukörpern für Besucher und Technik und dem darüber stehenden Antennenmast.
Partner bei der Erstellung des Bauwerks war das Deutsche Postministerium, welches einen Sendemast für das Richtfunknetz und Raum für die Sendeanlagen für das 2. Fernsehprogramm benötigte. Besonderheit dieses Fernsehturms ist das erste drehbare Restaurant Deutschlands, in dem 100 Personen Platz finden können. Schnell entwickelte sich der Florian – seinen Namen hat er von Dortmunder Bürgern erhalten – zum Wahrzeichen Dortmunds. Über viele Jahre war er das höchste Bauwerk in Deutschland.

11.00 und 12.30 Uhr Führung mit Heiko Pihl, Architekt, Dortmund, Detlef Woltmann, Techniker im Florianturm, und Annette Kulozik, Leiterin Geschäftsbereich Parkanlagen. Architektonische
Konzeption, gestalterische Elemente, Entstehungsgeschichte und Denkmalschutz werden Themen der Führungen sein. Ebenso wird ein Blick hinter die Kulissen ermöglicht: Aufzüge, Brandmelde- und Sprinklertechnik, das Geheimnis des drehbaren Restaurants wird gelüftet.

Aufgrund aktueller Brandschutzvorgaben ist eine Teilnahme an der Führung mit einer Auffahrt auf den Florianturm Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen leider nicht gestattet. Da max. zwölf Personen pro Gruppe teilnehmen können, ist eine Anmeldung über die Denkmalbehörde der Stadt Dortmund erforderlich: Tel. (0231) 50-2 42 92 (möglich ab dem 31.08.2015).

www.westfalenpark.dortmund.de


Ehem. Wasserturm Dortmund-Südbahnhof
Heiliger Weg 60, 44135 Dortmund, Haltestelle: Ostentor (U43), Fußweg ca. 12 min

Der Wasserturm des Dortmunder Südbahnhofs ist ein Wasserhochbehälter am ehemaligen Bahnbetriebswerk Dortmund-Süd. Er wurde zwischen 1923 und 1927 von der Deutschen Reichsbahn errichtet und versorgte bis in die 1950er Jahre Dampflokomotiven mit Kesselspeisewasser.

Zwei Behälter aus Eisenbeton mit jeweils 800 m³ bildeten den Speicher, der das obere Drittel des 43 m hohen Gebäudes einnahm. Im Erdgeschoss waren ursprünglich Ladenlokale zu finden, während die Obergeschosse Sozialräume für die Bahnbediensteten beherbergten. Hier befanden sich eine Badeanstalt sowie Übernachtungsmöglichkeiten für Zugbegleiter,
Bahnbetriebs- und Werkstättenarbeiter. Hinter der Ziegelfassade verbirgt sich ein Stahlbeton-Skelett-Bau. Die umlaufenden Gesimse gliedern das Gebäude und haben keine statische Funktion. Im Wasserturm befinden sich nach der Umnutzung die Geschäftsräume der Architekten Schröder Schulte-Ladbeck sowie diverse Büros und Werbeagenturen.

14.00 und 15.30 Uhr Führung durch den Eigentümer,
Treffpunkt: 15 min vorher, vor dem Gebäude

Wasserturm, Foto: Rüdiger Beck

Gebäude der Industrie- und Handelskammer Dortmund
Märkische Straße 120, 44141 Dortmund, Haltestelle: Märkische Straße (U41, U47), Fußweg 2 min

1928 fand der Wettbewerb für den Neubau der Dortmunder Industrie- und Handelskammer statt. Die renommierte Fachzeitschrift für Architektur „Wasmuths Monatshefte für Baukunst“ schrieb nach dessen Fertigstellung 1931 begeistert, dass hier der „beste Schinkel´sche Geist auch heute noch lebendig sei“. Den Dortmunder Architekten Karl Pinno und Peter Grund gebühre für diesen vornehm einfachen Bau Beifall. Pinno und Grund waren zu dieser Zeit bereits durch zahlreiche prämierte Wettbewerbsentwürfe und ausgeführte Bauten zu regionaler
Bekanntheit gelangt. „Einfache und sparsame Ausführung, schlichtes Material, äußerste Beschränkung und Klarheit bei der architektonischen Gestaltung nach Grundriss und Außenansicht waren unsere Hauptziele bei diesem Bau“, hatten sie selbst dazu geschrieben. Ob auch heute noch dieser Eindruck vorherrscht, davon kann man sich als Besucher am Tag des offenen Denkmals bei einer von vier angebotenen Führungen selber überzeugen.

11.30, 12.30, 13.30 und 14.30 Uhr Führungen im IHK-Gebäude durch die Kulturwissenschaftlerin Kirsten Behnke M.A., „dreiraum – ausstellungsmanagement“, Dauer 1/2 Std. Treffpunkt: Eingang des IHK-Gebäudes; max. Teilnahmezahl je Gruppe: 20, eine Anmeldung über die Denkmalbehörde der Stadt Dortmund ist erforderlich: Tel. (0231) 50-2 42 92 (möglich ab dem 31.08.2015).