Als die Dichter die Macht übernahmen: Volker Weidermann spricht über die Münchner Räterepublik

Eine Revolution, durch die die Dichter an die Macht gelangten? Gab es in der Geschichte: Ein solches Ereignis war die Münchner Räterepublik zwischen November 1918 und April 1919. In seinem Vortrag am Mittwoch, 14. März, 19 Uhr im Stadtarchiv berichtet der Journalist Volker Weidermann davon unter dem Titel „Träumer – Als die Dichter die Macht übernahmen“.

Der Zuhörer wird zum Ohrenzeugen der turbulenten, komischen und tragischen Wochen, die München, Bayern und Deutschland erschütterten. Der Eintritt ist frei.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Absetzung des bayrischen Königs begann der magische Moment, in dem alles möglich erschien: radikaler Pazifismus, direkte Demokratie, soziale Gerechtigkeit, die Herrschaft der Phantasie. An der Spitze der Rätebewegung standen die Schriftsteller Ernst Toller, Gustav Landauer und Erich Mühsam, auf die nach den Tagen der Euphorie und der schnellen Ernüchterung lange Haftstrafen oder der Tod warten. Ein einzigartiges Ereignis der deutschen Geschichte.

Volker Weidermann studierte Politikwissenschaft und Germanistik in Heidelberg und Berlin. Heute ist er Autor beim „Spiegel“ und Leiter des „Literarischen Quartetts“ im ZDF.