Am 14. September beteiligt sich Dortmund mit dem Tag des offenen Denkmals an der europäischen Veranstaltungsreihe „European Heritage Days“. Ziel ist die Bedeutung des kulturellen Erbes zu zeigen.

In 2014 widmet sich der bundesweite Tag des offenen Denkmals einem Thema, das seit jeher eine essentielle Rolle in der Kulturgeschichte spielt und vermutlich immer spielen wird, die „Farbe“.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Initiatorin des deutschen Denkmaltags, bezeichnet das gewählte Motto zu Recht als „wahres Universalthema“, denn Farben prägen die Wahrnehmung unserer Denkmäler ganz entscheidend und geben zugleich wichtige Aufschlüsse über ihre Geschichte. Farben können Ausdruck eines religiösen Ritus oder eines Zeitgeschmacks sein. Sie dokumentieren handwerkliche Traditionen oder historische Materialien. Farben können sogar etwas über den Status oder die Ziele eines Bauherrn oder Auftraggebers verraten, wenn man beispielsweise an kostbare Kunstwerke oder Ausstattungsstücke denkt.

Paul-Gerhardt-Kirche in der Innenstadt Ost
Die Kirche entstand als Teil des Notkirchenprogramms (eine von deutschlandweit 48 Notkirchen, die zwischen 1948 und 1950 entstanden) nach Plänen von Otto Bartning, Typ B. Bauantrag 1948, Gebrauchsabnahme 1950. Dem Teilfertigbausystem entsprechend wurden Binder, Pfetten, Deckentafeln, Fenster, Türen, Sitzbänke und elektronische Anlagen geliefert. Fundamente, aus Trümmerziegeln hergestelltes Füllmauerwerk und Dachdeckung mit Tonziegeln führte die Gemeinde aus. Die durch die Not diktierte Sparsamkeit war als Zeichen der Demut und Reue aber auch gewollt. Holz und Ziegel sollten in ursprünglicher Materialität „Farbe bekennen“, Buntheit und Leuchtkraft von aufgetragenen Farben waren nicht gefragt. Letzteres hat sich in jüngster Zeit jedoch geändert: Zwischen Kirche und früherem Pfarrhaus ist ein Verbindungsbau entstanden, der sich in Abstimmung mit der Denkmalbehörde schonend und behutsam an die historische Bausubstanz anpasst. Unterschiedlich kräftige Grün- und Grautöne bilden ein Farbband, welches das an dieser Stelle dominierende Ziegelrot dezent aufhellt und zeigt: Hier ist Altes respektvoll behandelt und durch Neues dezent ergänzt worden. Zum Gesamteindruck tragen die gefärbten Platten an der Terrassenseite und oberhalb der Eingangsmauer bei.
http://www.pg-dortmund.de

12.00 – 17.00 Uhr (sonst auf Anfrage geöffnet)
Ausstellung mit Bildern der Künstlerin Bettina Brökelschen
Führungen nach Bedarf
15.00 – 15.30 Uhr kirchenmusikalische „Halbe Stunde“ mit David Krusche und Heiko Waldhans
44139 Dortmund
Markgrafenstraße 123

Kontakt:
Klaus Niemöller, Tel. 0231 1295526
klausniemoeller@gmx.de

Petra Zirkel
Deutsche Stiftung Denkmalswerte Kirchen
Tel. 0231 8494348,
Petra.Zirkel@ekkdo.de