Bericht der Wirtschaftsförderung zeigt positive Entwicklung
- Breit aufgestellte Wirtschaftsstruktur ist weiterhin Garant für stabiles Wachstum
- Beschäftigungsniveau aus montanindustrieller Zeit übertroffen
- Anteil hochqualifizierter Arbeitsverhältnisse steigt stetig an
- Weiterhin dringende Handlungsbedarfe, um Arbeitslosenquote deutlich zu reduzieren
Die Wirtschaftsförderung Dortmund hat heute im Verwaltungsvorstand den Wirtschaftsbericht für das Jahr 2014 vorgestellt. „Die positiven Zahlen zeigen, dass die breit aufgestellte Dortmunder Wirtschaftsstruktur nach wie vor ein Garant für ein stabiles und nachhaltiges Wachstum ist. Dies belegt nicht nur die erneute Steigerung des Bruttoinlandproduktes, sondern auch und vor allem die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse“, sieht Oberbürgermeister Ullrich Sierau die Stadt weiter auf einem guten Weg.
Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, bestätigt das: „Seit nunmehr acht Jahren hält der Beschäftigungsaufbau an. Und mit 212.622 Stellen haben wir das Beschäftigungsniveau aus der montanindustriellen Zeit sogar leicht übertroffen.“ Auch die Anzahl aller Erwerbstätigen in Dortmund ist nach Angaben von IT.NRW (Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen) am Standort von 307.400 auf 308.800 (aktuellster Wert 2012) erneut angestiegen.
Insgesamt zeige sich, dass gerade der Anteil der hochqualifizierten Arbeitsverhältnisse mit einer ausgeprägten Dynamik weiter stetig ansteigt. „Dortmund baut seine Führungsfunktionen als Oberzentrum weiter aus“, so Westphal. „Vor allem die zukunftsweisenden wissensintensiven und unternehmensorientierten Dienstleister erkennen die Heimvorteile des Standorts und wachsen kontinuierlich.“
Der innovative und breit aufgestellte Dortmunder Branchenmix leistet einen entscheidenden Beitrag zur wirtschaftlichen Dynamik dieser Stadt. Gerade Branchen wie die Produktions-/Dienstleistungswirtschaft, die Gesundheitswirtschaft oder auch der wissensintensive Dienstleistungssektor sind das Rückgrat der lokalen Wirtschaft, Motor für Wachstum und für eine weiterhin positive Beschäftigungsentwicklung.
Thomas Westphal sieht aber auch dringende Handlungsbedarfe, um die Arbeitslosenquote in Dortmund weiter nachhaltig und deutlich zu reduzieren. Hier besteht ein Schulterschluss mit den wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Zielsetzungen von Oberbürgermeister Ullrich Sierau: „Mit der neuen Wachstumsinitiative wird die Wirtschaftsförderung weitere Ansätze zur Erhöhung des Beschäftigtenniveaus verfolgen. Dazu gehört – in Zusammenarbeit mit der Sozialdezernentin Birgit Zoerner – der Aufbau eines integrierten Arbeitsmarktes“. Und Westphal ergänzt: „Weitere Bausteine sind die Ausweitung der überregionalen Salesmaßnahmen, die verstärkte Ansiedlung wissensintensiver Unternehmen und die Stärkung der lokalen Ökonomie in den Stadtteilen.“
Ein Gedanke zu „Dortmunds Wirtschaft wächst mit Wissen“
Bei der Armut ist Dortmund ebenfalls führend
In Deutschland gelten Menschen als arm, wenn sie maximal 60 Prozent des mittleren Einkommens verdienen. Legt man die Zahlen von 2014 zugrunde, leben 26,5 Prozent aller Dortmunder in Armut.
Gut besucht sind alle Läden für gebrauchte Kleidung und Möbel. Dort versorgen sich neben Erwerbslosen und Familien, die in prekären sozialen Verhältnissen leben, zunehmend arme Rentner und Studenten mit kleinem Budget. Das ist doch die Realität in Dortmund. Es gibt keine größere Stadt in Deutschland, die keine „Tafel“ hat – Tendenz steigend. Hinzu kommt die seit Jahren vorherrschende Massenarbeitslosigkeit, mit der sich die Bevölkerung aber offensichtlich abgefunden hat.
Die Einkommensunterschiede zwischen arm und reich werden immer größer. Oberbürgermeister Ullrich Sierau hebt die Steigerung des Bruttoinlandproduktes hervor. Das BIP ist aber kein geeigneter Indikator zur Beurteilung der Einkommensverteilung. Zwar zeigt es das Durchschnittseinkommen (BIP pro Kopf) einer Nation, jedoch sagt dies nichts über die Verteilung der Einkommen bzw. die Ungleichheit in einer Gesellschaft aus.
Wer heute als abhängig Beschäftigter im Niedriglohnsektor beschäftigt ist, den erwartet Altersarmut. Und dies alles in einem der reichsten Länder der Erde.